die Bäume im Garten werden von der Sonne beleuchtet
Bogen, dekoration

Trauer bei Kindern und Jugendlichen

Gemeinsam durch die Trauer gehen

Der Tod eines geliebten Menschen gehört zu den schwersten Erfahrungen im Leben – ganz besonders für Kinder und Jugendliche. Ihre Gefühle und Reaktionen auf einen Verlust sind oft schwer zu verstehen und können Erwachsene verunsichern. Auf dieser Seite möchten wir dir erste Orientierung geben, wie junge Menschen trauern und was sie in dieser schwierigen Zeit brauchen. Bei weiteren Fragen oder Unterstützungsbedarf kannst du dich gerne an uns wenden.

Warum ist Trauerbegleitung bei jungen Menschen so wichtig?

Jede Trauer verläuft individuell – das gilt auch für Kinder und Jugendliche. Wie sie den Tod wahrnehmen und mit dem Verlust umgehen, hängt stark von ihrem Alter und ihrer Entwicklung ab. Hier ein Überblick:

Ein trauernder Junge mit einer Begleitperson.
Ein Junge bemalt eine Ascheurne.
Ein Junge lässt auf einem Friedhof einen Luftballon steigen

Kinder im Vorschulalter (ca. 3–6 Jahre)

In diesem Alter ist das Konzept von Tod noch nicht vollständig verständlich. Viele Kinder glauben, dass Verstorbene wiederkommen könnten. Sie merken jedoch, dass jemand fehlt, und spüren auch die Trauer in ihrem Umfeld. Oft äußern sie ihre Gefühle nicht direkt, sondern reagieren mit Rückzug, Spiel oder besonders ausgelassenem Verhalten. Eine verlässliche Bezugsperson, die offen und ehrlich – aber kindgerecht – mit ihnen spricht, ist besonders wichtig.

Kinder im Grundschulalter (ca. 6–12 Jahre)

Mit zunehmendem Alter wächst das Verständnis für die Endgültigkeit des Todes. In dieser Phase treten häufig auch Schuldgefühle oder Trennungsängste auf. Kinder versuchen, ihre Gefühle zu verstehen, und drücken sie teils im Gespräch, teils im Spiel aus. Es hilft, offen über Gedanken und Ängste zu sprechen und ihnen das Gefühl von Sicherheit zu geben. Auch eine aktive Beteiligung, z. B. an der Gestaltung einer Abschiedsfeier, kann unterstützend wirken.

Jugendliche (ca. 13–18 Jahre)

Jugendliche erleben Trauer oft intensiv, zeigen diese aber nicht immer offen. Rückzug oder Stimmungsschwankungen können Ausdruck ihrer Gefühle sein. Sie befinden sich in einer Phase, in der sie Unabhängigkeit suchen – brauchen aber gleichzeitig Halt und Verständnis. Offene Gespräche, Freiraum für ihre Gefühle und ehrliches Interesse sind besonders hilfreich.

Was brauchen trauernde Kinder und Jugendliche?

Gefühle zulassen

Es ist normal, traurig, wütend, verwirrt oder sogar erleichtert zu sein – und manchmal alles auf einmal. Kinder sollten erfahren: Jedes Gefühl ist erlaubt und darf Raum bekommen.

Einfühlsame Gespräche

Wichtig ist, gut zuzuhören und altersgerecht zu antworten. Bei kleineren Kindern können auch Bilderbücher helfen, um das Thema behutsam aufzugreifen und ins Gespräch zu kommen.

Unterstützung im Umgang mit Trauer

Kinder und Jugendliche brauchen Menschen, die ihnen zeigen: Du bist nicht allein. Mit liebevoller Begleitung und Zeit können sie lernen, mit ihrem Verlust umzugehen und neue Wege zu finden, mit der Trauer zu leben.

Nummer gegen Kummer: ☎   0800 111 0 333